Charakteristika meiner Werke

Allgemein

Ich arbeite mit Acryl- und Pigmentfarben auf Leinwand. Meine in der Regel vom Gegenständlichen losgelösten Werke sind zumeist abstrakt. Nur ansatzweise geplant, entstehen meine Bilder in einem Prozess, der sich im Laufe der Arbeit durch Intuition, Spontaneität und Emotion entwickelt. Auf diese Art entscheide ich über Form und Farbe, füge intuitiv Sand, Erde oder auch Pigmente hinzu und führe Pinsel oder Spachtel über die Leinwand. Oftmals entsteht so ein Spiegel meiner Empfindungen, Eindrücke und Wahrnehmungen. Ein Werk bedeutet immer auch ein experimenteller Schaffensakt für mich, bei dem Vernunft, Perfektion und Reglementierung keine Rolle mehr spielen. Es ist nicht unbedingt notwendig, dass sich mein jeweiliges Bildthema dem Betrachter erschließt, ihm bleibt der Freiraum der eigenen Interpretation erhalten.

Begegnungen

Jeder von uns kennt sicherlich diese kleinen, kaum merkbaren, aber unwahrscheinlich bedeutsamen Begegnungen und Situationen verschiedenster Art mit Menschen. Der erste Moment einer menschlichen Begegnung ist einmalig und nicht wiederholbar, wie auch die dargestellten Begegnungen in meinen Bildern und mit meinen Bildern.
In meinen Paula Begegnungen haben die figürlichen Darsteller keine Gesichter. Es bleibt also offen, ob sie fröhlich oder traurig, böse oder lustig sind ob sie weinen oder lachen, sich freundschaftlich oder kämpferisch begegnen. Das liegt im Auge des Betrachters – in Ihren Augen und letztlich in Ihrer Begegnung mit dem Bild.
Ein ganzes Leben besteht aus wertvollen und weniger wertvollen Begegnungen. Oftmals machen Sie das Leben lebenswerter, doch oftmals hinterlassen sie auch Spuren der Verletzung und des Schmerzes. Jedenfalls bilden sie in allen Fällen unsere Lebenserfahrung.
Dies gab mir den Anstoß zu meinen Paula Begegnungen. Begegnungen auch zwischen Farbe, Sand, Erde und anderen Materialien.

Rost-Experimente

Inspiriert durch das alte Schöpflin Fabrik Areal, auf dem sich mein „Atelier Paula“ befindet, habe ich begonnen, mich mit Rost auseinanderzusetzten.
Die dazu verwendeten Materialien unterliegen Veränderungsprozessen. Sie sind nicht planbar, im Gegenteil, etwaige Planungen verselbstständigen sich. In dem Prozess entscheidet Material, Menge und Zeit über das Resultat. Oftmals ein spannendes Experiment. So entstehen Farben von hellorange über rot und türkis bis hin zu schwarz.
Rost - vergleichbar mit dem natürlichen Prozess des Lebens, denn jedes Leben, jeder Körper ist ständigen Veränderungsprozessen unterworfen. So sind die glatten Flächen mit der Jugend - in der Natur bspw. mit einem jungen Trieb / Einschnitte, Riefen, Rillen und Kerben mit unseren Lebenserfahrungen, wie Falten in einem gealterten Gesicht - in der Natur wiederum mit einem welken Blatt, zu vergleichen.
Die Prozesse bilden insgesamt DAS LEBEN - in seiner ganzheitlichen Schönheit.

Acryl-Pigment Lasurtechnik

Diese Werke sind in Lasurtechnik entstanden. Mehrschichtige Farbaufträge haben farbstarke Werke hervorgebracht. Diese Bilder sind Ausdruck meiner ungebremsten Lebensfreude, zeigen Empfindungen, Gefühle und Ängste. Titel wie Diagnose: Brustkrebs, wo ist der Frühling geblieben? oder Kindheitserinnerungen lassen den Betrachter nachdenklich werden. Sie sind nach meiner Krebsdiagnose entstanden… und ich arbeite weiter an Ihnen.

Kunstwürfel

Holzkörper, auf denen sowohl Lebensfreude, Alltagssituation, Figürliches, Tierisches, Landschaften und Blumen als auch abstrakte Farbwelten wiedergespiegelt werden. Manches kombiniert mit ein wenig Poesie - setzten bei den Betrachtenden Gedankenspiralen in Gang. Sie verführen unweigerlich zum Schmunzeln, Nachdenken und dazu in die Hand genommen zu werden - was auch durchaus gewollt ist.
Frei nach dem Motto: Kunst erleben - glücklich sein

Décalcomanie - Monotypie

Max Ernst gilt als Entdecker dieses Farbabzugsverfahrens, das in vielen seiner Werke Anwendung gefunden hat. Angedeutete, mystische Traumwelten, die die Struktur des Farbabzuges, unter Einbezug weiterer Techniken - wie Zeichnung und Malerei - zum Vorschein brachten, sind zum Markenzeichen von ihm und den Surrealisten geworden. Es geht rein um die Ausschaltung des gesteuerten Bewusstseins, hin zum Zufall des Gestaltungsprozesses.
Meine Werke sind der Décalcomanie, einem Bereich der Monotypie, zuzuordnen. Allerdings unterscheiden sie sich dahingehend, dass sie kein vorherbestimmtes Motiv, kein Gegenstand und auch kein Gestaltungsergebnis sind. Sie fungieren ganz selbstständig als abstraktes Motiv. Der Betrachtende wird in die eigene Welt des Bildes entführt, taucht ein und geht auf Entdeckungsreise. Jedem erschließt sich das Werk auf eine andere Art. Jeder Kontext, der herausgelesen wird, ist von Betrachter zu Betrachter verschieden und wird durch die jeweilige Stimmung, Phantasie und Imagination beeinflusst.

Skizzenbuch

Das in Filz gebundene Buch ist zur ersten Kunst- und Kulturnacht Lörrach-Weil entstanden. Über ein Jahr hinweg ist eine individuelle, kreative Sammlung von meinen persönlichen Tageseindrücken entstanden. Es durfte skizziert, collagiert, fotografiert, geschrieben und gemalt werden - der Kreativität war keine Grenze gesetzt. Es geht darin nicht um perfekte Perspektiven und Zeichnungen oder um exakte Proportionen. Einzig Wichtig sind meine visuellen Erinnerungen und Ihre kreative Umsetzung.
Dieses Buch war ein Teil der VBK-Installation "Inspirationen" in der Velö-Halle in Lörrach sowie der Rauminstallation "Inspirationen" des Kunstverein Hochrheins in der Villa Berberich in Bad Säckingen.
Mittlerweile sind weitere Skizzenbücher entstanden. Ich zeichne darin für mich und nicht für Andere. Ich beschreibe meine Welt und mein Leben…. So sagte Felix Scheinberger Prof. an der FH Münster und Buchautor… dessen Aussagen ich mich anschließen möchte.